Samstag 19. Mai 2018

Der Jetlag holt uns mal wieder früh aus den Federn. Draußen ist es noch stockdunkel. In London heiraten gerade Meghan und Harry. Ela freut sich riesig. Nicht weil sie heiraten, sondern weil wir uns Zeit lassen und sie, dank sechs Stunden Zeitunterschied, das Spektakel im US TV mitverfolgen kann.  Nach dem Ja-Wort geht es aber los. Erstmal Frühstück. Das Frühstücksbuffet im Hyatt ist bestimmt super toll. Aber $18 pro Nase übersteigt unsere Bereitschaft, den Morgen so dekadent zu beginnen, um einiges. Eine Alternative ist dank Yelp und Google bei “Einstein Beagle Bros.” schnell gefunden. Die Kette war uns bis her unbekannt, und da wir immer Lust haben mal was neues zu probieren lag die Wahl für uns nahe. Hier gibt es die richtige Balance zwischen Preis und Geschmack.

Warten auf den großen Ansturm

Gesättigt geht es Richtung Downtown. Im TomTom schalten wir erst mal “Autobahn vermeiden” ab. Tatsächlich findet TomTom den schnellsten Weg. Im Parkhaus ist es noch schön leer. Der nette Afroamerikaner, der uns das Parkticket in die Hand drückt, gibt uns den Rat im Level 2 zu parken. Guter Tipp, sozusagen fast am Eingang von “World of Coca-Cola”. Keine Schlang am Schalter, gründlicher Sicherheitscheck und wenige Minuten später werden wir in einer relativ kleinen Gruppe von unserem Guide begrüßt. Der fragt ab woher die Besucher kommen. Neben einem Koreaner sind wir die einzigen nicht US-Bürger. Dann geht es ins Kino. Hier erwartet uns ein Film von und über die weltberühmte Blubberbrause. Quasi voll der Werbefilm der mächtig auf die Emotionsdrüse drückt. Danach darf man sich selbst entscheiden was und wo man sich um schauen möchte. Hier kann man alles bewundern, was mit der braunen Brühe zu tun hat. Kunst, Werbung alte Automaten und man kann sich mit dem Eisbären fotografieren lassen. Sogar das ursprüngliche Geheim-Rezept soll hier aufbewahrt werden. Wir nehmen gelassen, auf ein Foto mit den kostümierten Mitarbeiter verzichten wir. Am Ende landen auch wir im sogenannten Höhepunkt der Ausstellung. Hier kann man alle Geschmacksrichtungen von Coca-Cola auf allen Kontinenten ausprobieren, Zuckerschock inklusive. Im obligatorischen Shop sehen wir eine Menge kurioser Sachen. Ela entscheidet sich aber für die üblichen Magnetits und einen Flaschenöffner. An der Kasse werden wir gefragt, ob wir nicht eine Ãœberraschung in drei verschiedenen Preisklassen kaufen möchten. Warum nicht, wir entscheiden uns für die kleinste $3. Und schon wird eine Glocke geläutet und drei Kassiererinnen rufen laut “Surprise, Surpriese”. Wir bekommen ein Beutel überreicht in dem sich unter anderem ein Lipgloss mit Sprite Geschmack.

Atlanta Falcons

Um kurz vor halb Elf Uhr verlassen wir den Laden und gehen Richtung Mercedes-Benz Stadium. Das Auto lassen wir im Parkhaus, der Fußweg ist mit ca. 15 Minuten kein Hindernis für uns. Die Temperaturen haben bereits, trotz teilweise bedecken Himmel ordentlich zugelegt. Wir stellen uns schon jetzt fest, wir hätten doch schon ein paar Liter mehr kostenlose Sprudelbrause in der Coca Cola World trinken sollen. Oder wie unsere Eltern früher immer sagten: ” Trinkt nicht so viel süßes, davon bekommt ihr nur noch mehr Durst.”. Vor dem Stadium überqueren wir den Georgia International Plaza. Oben ist ein Wasserbecken angelegt mit einer Olympia Turner Figur, darunter befindet sich ein großes Parkhaus.

Auf dem Weg zum Stadium
Mercedes Benz Stadium

Die Tickets für die Besichtigungstour hätten wir auch online bestellen können. Wir waren uns aber nicht sicher, ob wir zu bestellten Zeit Vorort sein würden. Am Empfangstor wartet mal wieder eine Sicherheitsüberprüfung auf uns. Beim Öffnen meiner Fototasche reißt mir am Zipper der Schnippel ab. Der Mitarbeiter fragt mich “To strong?” und ich antworte mit “maybe to cheap!”. Bereits von Außen beeindruckt dieses Stadium mit seiner Größe. Wir betreten den Empfangsbereich und nähern uns einem Counter, der aussieht als könnte es hier Tickets für eine geführte Besichtigungstour geben. Hinter dem Tresen sind drei jüngere afroamerikanische Damen. Ja wir sind hier Richtig. Und anscheint, sind wir die ersten Besucher die jemals Tickets nicht online ordern. Sieht jedenfalls alles sehr kompliziert aus, was die drei jungen Damen am Counter veranstalten, um uns Zugang zu verschaffen. Wir haben Glück es sind noch Plätze frei für die erste Tour des Tages frei. Wir können einen ersten Blick auf die Tribünen und das Spielfeld werfen. Die Spielfeldmarkierungen sind im Augenblick aber keine NFL Football Markierungen, sondern vom Soccer wie der Amerikaner sagen würde. Einen Moment denke ich noch ob wir hier wirklich richtig sind. Das Geheimnis der Spielfeldmarkierung sollte jedenfalls noch im Laufe der Tour geklärt werden. Bevor es losgeht, sucht Ela erstmal den Restroom auf.

Unser Guide

Pünktlich um 11:00 Uhr sammelt unser einarmiger schwarzer Tour-Guide alle Teilnehmer ein und wir machen uns auf zur Tour durch das erst 9 Monate junge NFL Stadium der Atlantis Falcons. Unser Guide wartet erst mal mit viel Zahlen und Fakten auf und preist die Umweltverträglichkeit durch eigens erzeigten Solarstrom und das der im Stadion verwendete Plastikmüll innerhalb des Gebäudes recycelt wird. Wir besuchen viele Stationen wie den Kabinen der Heimmannschaft, VIP Kabinen und noch Pompöser den Bereich in dem der Club Vorstand residiert, sowie das Spielfeld. Überall wird uns alles erklärt auch, wenn wir nicht immer allen Informationen folgen können. Zurzeit ist ja Pause in NFL und das Stadion wird von dem Fußball Club Atlanta United genutzt. Uns begleiten noch zwei Afroamerikanische Damen der Security die mehr oder weniger motiviert, darauf achten das keiner Verloren geht oder Bereiche betritt, die Tabu sind. An den Ständen für Speisen und Getränke wird uns erklärt, dass man hier sehr stolz ist, den Fans für kleines Geld eine Versorgung zu kommen zu lassen. Ein Hotdog und ein nachfüllbarer Becher Coke sind für je $2 zu haben.

Hooters

Ela ist recht froh endlich das Stadion zu verlassen und wir begeben uns Richtung Olympia Park. Die Temperaturen haben ordentlich zugelegt und ich bereue nun die langen Jeans angezogen zu haben. Die lasse ich dann ab jetzt in den tiefen des Koffers verschwinden und trage bis zum Abreisetag nur noch kurze Hosen. Wir schauen eine Weile dem Treiben im Park zu, aber die Temperaturen dörren uns langsam aus. So macht Ela den Vorschlag Richtung Hard Rock Cafe zu gehen und etwas Flüssiges zu besorgen. Vielleicht hätten wir doch etwas intensiver bei den Kostproben aus aller Welt zuschlagen sollen. Auf dem Weg zum HRC finden wir leider keine Möglichkeit Flüssigkeit zu erwerben. Im Hard Rock Café deckt sich Ela mit ein T-Shirt ein. Im weiteren Umfeld des HRC ist kein Kiosk oder Market zu finden. Dafür gab es auf der anderen Straßenecke ein Hooters.

Hard Rock Cafe

Wir beschließen unser Glück im Olympia Park  zu versuchen. Hier bewegen sich hunderte von Leuten aber es gibt keinen Verkaufsstand. Der einzige Laden hat zu und sieht nicht so aus, als ob der wirklich im Betrieb ist. Erst in Richtung Atlanta Aquarium gibt es endlich einen Stand mit Hotdogs und Getränken. Die Schlange ist zum Glück nicht so lang, aber das Geschäft läuft hier für ihm gut. Endlich haben wir etwas gegen unseren Durst und können nun wir den Park und seine Besucher besser auf uns wirken lassen. Alles wirkt hier recht ruhig und friedlich. Die Anlage ist gut besucht. Wir finden an verschieden Plätzen Möglichkeiten, um uns niederzulassen. Obdachlose sind hier nicht zu finden, dafür patrouillieren Cops auf Bikes durch die Anlage und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit.

Es ist früher Nachmittag und wir beschließen noch ein Shopping Möglichkeit anzufahren. Ponce City Market soll dazu gut geeignet sein. Der City Market befindet sich innerhalb von Umgebauten Fabrikgebäuden und ist sehr beliebt in Atlanta. Es ist voll, trotzdem finden wir relativ schnell einen Parkplatz. Wir haben keinen Plan und folgen erst mal den Hauptstrom. Hier gelangen wir in eine große mehrstöckige Halle mit ausschließlich individuellen kulinarischen Ständen und Läden. Wir wollen aber erst mal sehen, wo man etwas Shoppen können. Außerhalb der Hallen  gibt es aber nur teure Designer-Boutiquen und am Parkplatz den Hinweis das man einen gewissen Obolus zum Parken im Voraus zu entrichten hat. Mich beschleicht das Gefühl etwas vergessen zu haben, so beschließen wir erst mal zum Auto zurückzukehren und das vergessene nachzuholen. Am Automaten für das Parkticket muss man das Kennzeichen eingeben und 100 andere Sachen machen, komplizierter geht es kaum. Hinzu kommt das mir bei der Hitze hier, der Schweiß in Bächen herunterläuft. Auch andere Fahrzeugeigner scheinen mit der Automatenproblematik überfordert zu sein, und schauen zu wie wir den Vorgang durchführen. Am Ende haben wir einen Parkschein den wir in unser nicht abgeschlepptes Fahrzeug legen. Wir machen einen langen Abstecher zum Whole Foot Market, aber auch hier gibt es keine Geschäfte die Interessant sind. Da Ela jetzt aber wieder unbedingt etwas Essen und trinken möchte gehen wir wieder zurück zum Ponce City Market. Bei Hops Chicken wird Ela fündig, ich habe keinen richtigen Appetit auf etwas Eigenes.

Der Snack war ja so nicht schlecht , aber wir müssen auch noch etwas richtiges essen. So beschließen wir zum spät Nachmittag ein Denny’s auf zu suchen. Laut Google gibt es aber nur vier Läden dieser Kette in Atlanta. So fahren wir zu dem Laden der einigermaßen in Richtung unserer Unterkunft liegt. Der Service bei Denny’s ist immer Glücksache, diesmal hatten wir ständig wechselnde Bedienungen. Einige Bestandteile auf der Karte waren nicht vorrätig usw. Weitere Besuche bei Denny’s werden wir uns bei dieser Tour kneifen. Nach dem Bezahlen wurde ich von unser schwarzen Bedienung mit den Worten “Bye Honey” verabschiedet.

Da es gegen Abend immer noch sehr warm war, beschlossen wir den Abend am Dachpool zu beenden.

Ruhiger Dachpool

Key facts

Unternehmung
Unternehmung

Coca Cola World : 2 Tickets $37~32€ Merzedes Benz Stadium: 2 Tickets $54~46€


Strecke
Strecke

Ca. 70 km durch die Stadt
Parken (Parkhaus Coca Cola & Ponce) $18 ~ 15€


Speisen
Speisen

Frühstück: Einstein Bros. Bagels $17 ~ 14€

Snack: Hops Chicken (Ponce City Market) ca. $10 ~ 8,50€
Abendessen: Denny’s $29 ~ 25€ (inkl. Tip)


Shopping
Shopping

Hard Rock Cafe Atlanta: 2 T-Shirts für $53 ~ 46€


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